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Swiss Climate Blog Netto Null Absenkpfad Orientierung

Ihr Netto-Null-Absenkpfad – Orientierung für Unternehmen und Verwaltungen

Warum jetzt handeln? Neue regulatorische Vorgaben wie das Klima‑ und Innovationsgesetz (KlG) und das revidierte CO₂‑Gesetz verschärfen die Anforderungen an Unternehmen und öffentliche Verwaltungen. Netto-Null ist zur Pflicht geworden – doch der Weg dorthin ist nicht immer eindeutig. Welcher Absenkpfad passt zur eigenen Organisation – und wie wird er umgesetzt? Ein klar definierter Absenkpfad bietet nicht nur regulatorische Sicherheit. Richtig aufgesetzt, eröffnet er Potenziale in den Bereichen Effizienz, Innovationsfähigkeit und Glaubwürdigkeit. 

Was der Gesetzgeber fordert – und warum das jetzt relevant ist 

In der Schweiz bestehen mittlerweile klare gesetzliche Zielvorgaben für die Emissionsreduktion:

  • Unternehmen müssen ihre Scope 1‑ und Scope 2‑Emissionen bis spätestens 2050 auf Netto‑Null bringen.

  • Bund und Kantone sind verpflichtet, ihre Netto‑Null-Ziele sogar bereits bis 2040 umzusetzen. Für andere Verwaltungen gilt: 2050 ist Deadline.

Doch viele Organisationen setzen bereits heute freiwillig auf ambitioniertere Ziele. Die Gründe sind vielfältig: Erwartungsdruck von Investoren, Wettbewerbsvorteile bei Ausschreibungen, Zugang zu Fördermitteln oder interne Nachhaltigkeitsziele.

Netto-Null-Frameworks im Überblick – und wie Sie den passenden Ansatz finden

In der Praxis existiert keine Einheitslösung. Je nach Branche, Grösse, Ambitionsniveau und Reportingpflicht gelten unterschiedliche Instrumente. Es ist entscheidend, das richtige Framework zu wählen – und nicht blind Standards zu übernehmen, die nicht zur eigenen Struktur passen.

Die folgende Übersicht gibt Orientierung über zentrale Frameworks und Instrumente:

Freiwillige Ansätze:

  • Netto-Null nach SBT: Wissenschaftsbasierte Klimaziele mit Absenkpfad, international validierbar.

  • Transitionsplan: Umfassende Netto-Null-Strategie mit Massnahmenplan, beispielsweise auf Basis des Berichterstattungsrahmens der globalen Transition Plan Taskforce.

Gesetzlich relevante Vorgaben:

  • Transitionsplan gemäss KVI-Gegenvorschlag: Vorgeschrieben für grössere Publikumsgesellschaften, Banken und Versicherungen im Rahmen der Verordnung über die Berichterstattung über Klimabelange (Gegenvorschlag Konzernverantwortungsinitiative, KVI).

  • Netto‑Null-Fahrplan gemäss KlG: Pflicht für Unternehmen oder Branchenverbände mit hohen Scope 1 und 2 Emissionen in der Schweiz, die Fördergelder für neuartige Klima-Massnahmen unter den KlG beantragen wollen. Fokus auf Negativemissionen und Technologiepfade.

  • Dekarbonisierungsfahrplan gemäss CO₂-Gesetz: Mindestanforderung für alle Unternehmen, welche eine Verminderungsverpflichtung zur Rückerstattung der CO2-Abgabe mit dem BAFU eingehen, inkl. Auslandstandorte.

Spezifische Lösungen für Verwaltungen:

CO₂‑Management als Startpunkt – fundiert und wirkungsvoll

Ein wirksamer Netto‑Null-Absenkpfad beginnt nicht mit einer Zertifizierung – sondern mit einer fundierten Bestandsaufnahme. Der Einstieg in ein CO₂‑Managementsystem legt die Basis für alle weiteren Schritte.

Konkret heisst das:

  • CO₂-Bilanzierung: Ermitteln Sie systematisch, wo die Emissionen entstehen – im eigenen Betrieb wie in der Wertschöpfungskette.

  • Klimaaktionsplan: Definieren Sie Reduktionsziele, priorisieren Sie Massnahmen und legen Sie Verantwortlichkeiten fest.

  • Strategische Verankerung: Integrieren Sie Klima- und Ressourcenthemen in Prozesse, Budgets und Führungsentscheidungen.

  • Monitoring & Kommunikation: Messen Sie Fortschritte und machen Sie diese transparent – intern wie extern.

Das Swiss Climate Label unterstützt ihre glaubwürdige Kommunikation mittels klar definierter Reduktionsziele und externer Prüfung.

Unsere Handlungsempfehlungen

Netto-Null gelingt nicht von heute auf morgen – aber mit einem klugen Einstieg und einer klaren Strategie. Auf Basis unserer langjährigen Beratungserfahrung empfehlen wir folgende Schritte:

Ziele definieren – ambitioniert, aber realistisch
Definieren Sie eine Netto-Null-Strategie basierend auf wissenschaftlich fundierten Zielen. Prüfen Sie eine Validierung nach SBTi oder die Ausarbeitung eines umfassenden Transitionsplans – insbesondere, wenn Investorenanforderungen, internationale Standards oder strategische Relevanz im Fokus stehen.

Reduzieren und vermeiden – und mit Verantwortung kompensieren
Senken Sie Ihre Emissionen innerhalb des Betriebs und entlang der Wertschöpfungskette durch gezielte Massnahmen aus dem Klimaaktionsplan. Entwickeln Sie eine Klimaschutzstrategie für den Umgang mit den unvermeidbaren Restemissionen (Planung und Umsetzung von Zertifikatskäufen aus CO2-Speicherungs- und Senkenprojekten).

Regulationen antizipieren – nicht abwarten
Wenn Ihr Unternehmen unter das KlG, den Gegenvorschlag zur Konzernverantwortungsinitiative (KVI) oder eine CO₂-Abgabevereinbarung fällt, empfehlen wir: Beginnen Sie umgehend mit der Erstellung einer CO₂-Bilanz und Roadmap. Die Anforderungen entwickeln sich schneller, als viele erwarten.

Verwaltungen: lokal handeln, global denken
Auch Gemeinden und Kantone können spezifische Netto-Null-Produkte nutzen – etwa eine Energie- und Klimastrategie nach dem BAFU-Wegweiser oder die Einführung eines Ressourcen- und Umweltmanagementsystems. Erarbeiten Sie eine Roadmap für kommunale Gebäude, Mobilität und Energieversorgung. Fördermittel bieten dabei gezielte Unterstützung für Investitionen in Effizienz und erneuerbare Energien.

Unser Fazit

Ein geeigneter Netto-Null-Absenkpfad ist nicht nur Pflicht, sondern auch Chance: für Ressourceneffizienz, Innovationsförderung und Reputation.

  • Jetzt starten – mit Grundlagen und Klimastrategie
  • Passende Produkte wählen – abgestimmt auf Zielgruppe und Ambitionsniveau
  • Regulatorische Anforderungen frühzeitig erfüllen – für KlG, CO₂-Gesetz und Förderprogramme

Gerne begleiten wir Sie dabei – von der CO₂-Bilanz bis zur strategiekonformen Netto-Null-Roadmap.

Besuchen Sie unseren Anlass – die Soirée Climatique

Expert:innen geben Einblick in erfolgreich umgesetzte Netto-Null-Massnahmen – mit kompakten Inputs und offener Diskussion.

Alle Infos zur Soirée Climatique lesen Sie hier

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Andreas Steiner Senior Consultant +41 31 343 03 61 E-Mail LinkedIn