Kontakt | |
---|---|
Bern | T +41 31 343 03 30 |
Zürich | T +41 44 545 50 50 |
Genf | T +41 22 520 71 00 |
Hamburg | T +49 40 6094 5522-0 |
Wallis | T +27 343 01 80 |
Im Rahmen des Pariser Abkommens hat sich die internationale Gemeinschaft darauf geeinigt, die Erderwärmung bis Ende des Jahrhunderts auf unter 2 Grad Celsius und idealerweise unter 1.5 Grad Celsius zu begrenzen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen laut der Wissenschaft die globalen CO2-Emissionen bis 2050 Netto-Null betragen. Dieses richtungsweisende Ziel hat sich auch die Schweiz gesetzt.
Der Netto-Nullpunkt definiert das Gleichgewicht zwischen der Menge an Treibhausgasen, die ausgestossen und jener, die wieder aus der Atmosphäre entfernt werden. Dabei steht Netto-Null nicht für beliebigen Ausgleich, sondern setzt voraus, dass Treibhausgasemissionen so weit wie möglich reduziert werden. Nur die verbleibenden, technisch oder wirtschaftlich nicht vermeidbaren Restemissionen dürfen durch Entnahmemassnahmen (Removals) ausgeglichen werden. So wird sichergestellt, dass der Anteil an Treibhausgasen in der Atmosphäre langfristig nicht weiter ansteigt.
Um Netto-Null-Ziele zu erreichen, reicht es nicht aus, nur Emissionen zu vermeiden oder zu reduzieren. Es bleiben Restemissionen, die sich technisch oder wirtschaftlich (noch) nicht vermeiden lassen. Dies etwa durch die Landwirtschaft oder bestimmte Industrieprozesse. Genau hier kommen Negativemissionen ins Spiel.
Negativemissionen entstehen durch Removal-Projekte, die aktiv CO2 aus der Atmosphäre entfernen und es langfristig speichern. Dazu zählen zum Beispiel:
Aufforstung, bei der CO2 in der Biomasse gespeichert wird,
Direct Air Capture (DAC), also Technologien zur direkten CO2-Entnahme aus der Luft,
oder Kohlenstoffbindung im Boden, z. B. durch Pyrolyse oder angepasste Bodenbewirtschaftung.
Diese Projekte generieren Removal-Zertifikate, die den realen Entzug von CO2 aus der Atmosphäre nachweisen. Sie sind ein essenzieller Bestandteil für den glaubwürdigen Ausgleich von Restemissionen.
Neben dem Bezug solcher Zertifikate ist auch die eigene Umsetzung von Negativemissionstechnologien möglich, indem eigene Projekte im Unternehmen oder auf dem Gemeindegebiet entwickelt werden. Damit werden nicht nur Klimaziele aktiv unterstützt, sondern auch lokale Wertschöpfung und Innovationskraft gestärkt. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.
Ein NET-Aufbaupfad zeigt auf, wie Negativemissionen über die Zeit aufgebaut werden. Dabei stehen folgende Fragestellungen im Fokus:
Welche Technologien sollen eingesetzt werden?
Wie viel CO2 soll wann damit entfernt werden?
Welche Schritte sind notwendig, um das Ziel zu erreichen (z. B. Partnerschaften, Investitionen oder Flächenverfügbarkeit)?
Ein klar definierter NET-Aufbaupfad stellt sicher, dass Negativemissionen frühzeitig geplant, schrittweise aufgebaut und transparent in die Klimastrategie integriert werden. Er schafft Glaubwürdigkeit und macht sichtbar, wie Netto-Null wirklich gelingen kann.
Gemäss Klimagesetz (KlG) ist ein NET-Aufbaupfad zwingender Bestandteil eines vollständigen Netto-Null-Fahrplans. Weitere Informationen und unser Angebot dazu finden Sie hier.
Hier geht es zum Thema Netto-Null für Gemeinden
Wer ernsthaft Klimaziele verfolgt, braucht nicht nur gute Projekte, sondern auch klare Standards für die Bilanzierung. Genau das bietet die neue Land Sector and Removals Guidance (LSRG) des GHG Protocol, welche momentan noch in Erarbeitung ist.
Die LSRG legt fest, wie Unternehmen Emissionen aus Landnutzung sowie CO2-Entnahmen und -Speicherung korrekt erfassen und berichten, egal ob durch Aufforstung, Bodenmanagement oder technologische Lösungen wie Direct Air Capture.
Wie oben beschrieben sind Negativemissionen für die Erreichung von Netto-Null essentiell. Doch bisher war oft unklar, wie diese Massnahmen einheitlich bilanziert werden sollen. Die LSRG schafft hier Klarheit und macht Negativemissionen vergleichbar, nachvollziehbar und prüfbar.
Emissionen und Entnahmen werden separat bilanziert, nicht gegeneinander verrechnet.
Die Rolle von CO2-Senken und Removals wird in der Klimabilanz transparent dargestellt.
Die LSRG ist eine zentrale Grundlage für glaubwürdige Netto-Null-Ziele.
Die finale Version der Guidance wird voraussichtlich Ende 2025 veröffentlicht.
Wir begleiten Sie umfassend auf Ihrem Weg zur Netto-Null-Organisation. Dabei suchen wir nach wissenschaftlich fundierten und regulatorisch aktuellen Lösungen und fokussieren uns auf das Machbare: