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Klimaschutz durch Wälder: Wie Bäume helfen, das Klima zu retten

Wälder sind weit mehr als nur malerische Landschaften. Sie spielen eine zentrale Rolle im Kampf gegen den Klimawandel. Durch ihre Fähigkeit, CO₂ aus der Atmosphäre zu binden, zählen Waldprojekte zu den effektivsten natürlichen Klimaschutzmassnahmen.

Zwischen 2001 und 2019 speicherten Wälder weltweit jährlich rund 15.6 Gt CO₂, dies entsprach rund 32 % der jährlichen Gesamtemissionen in diesem Zeitraum. Gleichzeitig wurden durch Abholzung und andere Störungen jährlich etwa 8.1 Gt CO₂ freigesetzt.
(Nature Climate Change, 2021; OurWorldinData, 2024)

In einer Zeit, in der die Erderwärmung bereits spürbare Folgen hat, gewinnen sie zunehmend an Bedeutung. Doch nicht jedes Waldprojekt ist gleich. Es gibt unterschiedliche Ansätze mit individuellen Chancen und Herausforderungen. Dieser Blogpost gibt einen Überblick über die wichtigsten Projektarten, beleuchtet die Vor- und Nachteile von Waldprojekten und zeigt auf, wie sie zum Erreichen der Netto-Null-Ziele beitragen können.

Diese Arten von Waldprojekten gibt es

Aufforstung

Aufforstung bedeutet, Wald auf Flächen zu pflanzen, die zuvor nicht bewaldet waren. Es handelt sich um die Schaffung neuer Wälder, die langfristig CO₂ speichern können.

Wiederaufforstung

Hier wird Wald auf Flächen zurückgebracht, die früher einmal bewaldet waren, aber durch Abholzung oder Degradierung verloren gingen.

Renaturierung

Wiederherstellung von ökologischen Prozessen, um die Erholung der Waldstruktur, der ökologischen Funktionen und der Biodiversität zu beschleunigen.

Waldschutz

Waltschutzprojekte schützen Wälder vor Entwaldung um bereits existierende Kohlenstoffspeicher zu erhalten.

Verbessertes Waldmanagement

Hier geht es darum, bestehende Wälder nachhaltiger zu bewirtschaften, z. B. durch längere Rotationszeiten bei der Holznutzung oder das Reduzieren von Eingriffen. Dadurch wird mehr CO₂ im Bestand gehalten.

Agroforstsysteme

Diese Projekte kombinieren Landwirtschaft mit Baumpflanzung. Dadurch werden Erträge gesteigert und gleichzeitig CO₂ gebunden.

Skalierbarkeit, Biodiversität & CO. – Die Vorteile von Waldprojekten

Waldprojekte bieten eine Vielzahl an Vorteilen. Sie binden nicht nur CO₂, sondern fördern auch die Biodiversität, indem sie Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten schaffen. Zusätzlich liefern sie Ökosystemleistungen wie Wasserspeicherung, Bodenschutz und Temperaturregulierung, die oft gleichzeitig Anpassungsmassnahmen für den Klimawandel sind.

Im Vergleich zu technologischen Negativemissionstechnologien sind Waldprojekte oft kostengünstiger und schneller umsetzbar. Sie können jährlich rund 8.25 Gt CO₂ reduziert werden, davon 2.81 Gt CO₂ für 20 USD oder weniger. CCU, CCS oder BECCS können jährlich etwa 1.85 Gt CO₂ binden, wovon 1 Gt CO₂ 100 USD oder mehr kostet.

Quelle: IPCC (2023). AR6 SYR Data for Figure SPM.7(a): Mitigation options, MetadataWorks, https://doi.org/10.48490/3c86-xp02

Ein weiterer Pluspunkt ist die Möglichkeit, lokale Bevölkerungen einzubinden, wodurch soziale und wirtschaftliche Nebeneffekte entstehen können, etwa durch Arbeitsplätze oder nachhaltige Forstwirtschaft.

Herausforderungen: Permanenz, Additionalität & Kontrolierbarkeit

Trotz vieler Vorteile sind Waldprojekte nicht frei von Herausforderungen. Eine zentrale Schwäche sind die Garantie der Permanenz und Zusätzlichkeit.

Sicherstellung der Permanenz: Wälder können durch Brände, Schädlinge oder illegale Abholzung wieder zerstört werden oder durch hohe Temperaturen vertrocknen. Die gespeicherte CO₂-Menge, bzw. ihre Speicherfähigkeit ginge damit verloren. Diese Risiken steigen mit fortschreitendem Klimawandel.

Auch die Zusätzlichkeit ist schwer zu garantieren: Sie erfordert eine solide, projektspezifische Baseline. Diese zu bestimmen kann durch eine hohe Diversität an Baumarten und Ökosystemen oder eine grosses Projektgebiet schnell kompliziert und teuer werden. Gleichzeitig ist es aufgrund der inherenten Instabilität von natürlichen Systemen schwierig langfristig präzise Vorhersagen zu treffen.

Zudem kann es bei Waldprojekten zu Landnutzungskonflikten kommen, z. B. wenn Flächen statt für Nahrungsmittelproduktion für Aufforstung genutzt werden. Die Kontrolle und Verifizierung solcher Projekte ist aufwändig, besonders in abgelegenen Regionen. Falsche Anreize können sogar schädlich wirken, etwa wenn Monokulturen gepflanzt oder indigene Rechte missachtet werden.

Das eine tun, aber das andere nicht sein lassen

Trotz diesen Herausforderungen sind Waldprojekte, aufgrund ihrer Fähigkeit schnell und günstig viel CO₂ speichern zu können, ein essenzieller Bestandteil des Klimaschutzes. Denn bereits das 2°C Ziel benötigt eine Reduktion von 28% bis 2030 gegenüber 2023 (UNEP, 2024).

In der Schweiz gibt es inzwischen mehrere hochwertige Waldprojekte. Die Nähe ermöglicht durch unkomplizierte Besuche vor Ort, eine regelmässige Qualitätskontrolle. Oft leisten die Projekte nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz, sondern stärken auch das Bewusstsein für nachhaltige Landnutzung und Naturschutz.

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