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Die Rolli Transporte AG (nachfolgend Rolli Transporte genannt) mit Sitz in Gasel ist ein Transport- und Logistikunternehmen auf dem Gebiet der Milchsammlung. Die Milchsammlung stellt besondere Anforderungen an Fahrzeuge und Fahrer. Je nach Region kommen deshalb auch unterschiedliche Fahrzeuge zum Einsatz. Als Milchtransportbetrieb stellt Rolli Transporte in Gasel eine CIP-Reinigungsanlage (Cleaning-in-Place) zur Verfügung, um die Zisternen und Messeinrichtungen der Milchsammelwagen zu reinigen. Rolli Transporte hat zudem weitere Standorte in Konolfingen, Feutersoey, Interlaken und Lausanne.
Im Jahr 2018 wurde erstmals eine CO2-Bilanz der ganzen Unternehmung für das Bilanzjahr 2017 erstellt. Die CO2-Bilanzierung wird mit der Unterstützung von Swiss Climate jährlich durchgeführt und fortlaufend weiterentwickelt. Rolli Transporte wurde fünf Mal mit dem Swiss Climate Label «CO2 NEUTRAL» ausgezeichnet, 2024 erhielt Rolli Transporte dann zum ersten Mal das neue Swiss Climate Label «GOLD CERTIFICATE», welches auch 2025 wieder erlangt wurde.
Das Label erhalten Unternehmen, welche ein ganzheitliches CO2-Management aufgebaut haben, das die Bereiche Organisation & Strategie, Bilanzierung, Reduktion, Klimaschutzbeiträge und Kommunikation abdeckt. Die Einhaltung der Richtlinien (Version 10.1) wird zusätzlich jährlich von einer externen Prüfgesellschaften (Neosys AG oder SGS) geprüft.

Die Klimastrategie ist bei der Geschäftsleitung und somit auf höchster Organisationsebene verankert. Die Geschäftsleitung von Rolli Transporte hat folgende Klimastrategie verabschiedet:
«Für unsere Umwelt tragen wir eine hohe Verantwortung. Um unserer Verantwortung gerecht zu werden, pflegen wir unsere Infrastrukturen sowie unseren Fahrzeugpark und setzen diesen nach ökologischen Grundsätzen ein. Behördliche und gesetzliche Forderungen werden eingehalten. Mit einem ganzheitlichen CO2-Management können wir die Emissionen unserer emissionsintensiven Geschäftstätigkeit beziffern und ganz gezielt Massnahmen definieren, um den CO2-Fussabdruck des Unternehmens kontinuierlich zu verbessern anhand von Prozessoptimierungen und innovativen Investitionen.»
Rolli Transporte hat im Jahr 2024 die bereits bestehende Chancen und Risiken-Analyse aktualisiert. Dabei wurden unter anderem Aspekte wie politische Veränderungen, technologische Entwicklungen, längerfristige Klimaveränderungen, Finanzstrukturen und Auswirkungen auf die Reputation näher beleuchtet. Die Analyse wird periodisch aktualisiert, sofern sich inhaltliche Änderungen ergeben.
Das positive Beitragen zu klimabezogenen Themen ist in den individuellen Zielen des Managements explizit festgehalten. Ein ausdrücklich ausformuliertes, finanzielles Anreizsystem existiert bei Rolli Transporte auf Managementebene allerdings nicht. Da es sich jedoch um ein Familienunternehmen der Transportbranche handelt, ist dieses indirekt gegeben: Die Transportbranche ist im Bereich Nachhaltigkeit durch einen hohen Wettbewerbsdruck, technologische Veränderungen (z.B. Digitalisierung, Elektromobilität) und regulatorische Anforderungen geprägt. Diese Faktoren sind eng mit dem Gewinn eines Unternehmens verknüpft und stellen im Falle eines Familienunternehmens wie Rolli Transporte ein indirektes, finanzielles Anreizsystem dar, sich vermehrt für klimabezogene Themen einzusetzen.
Rolli Transporte erstellte für das Bilanzjahr 2017 die erste CO2-Bilanz, entsprechend den Anforderungen der ISO 14064-1 Norm sowie den Bilanzierungsprinzipien des GHG Protocols, die dem Swiss Climate Label zugrunde liegen, und erhöht seither fortlaufend die Datenqualität. Die Festlegung der Organisationsgrenzen erfolgt bei Rolli Transporte durch die betriebliche Kontrolle. Dabei werden die der operativen Kontrolle unterstehenden Anlagen und Tätigkeiten in die Systemgrenze mit einbezogen.
Es werden der Hauptsitz und der zweite Standort in Gasel (Milchweg 5 und 1) sowie die beiden Standorte in Konolfingen und Interlaken berücksichtigt. Die folgende Liste gibt einen Überblick über die Räumlichkeiten und deren Verwendung:
Nicht Bestandteil der Systemgrenzen ist der Lagerraum am Milchweg 6. Da dieser Standort unbeheizt ist, ist er vernachlässigbar. Ebenfalls nicht Teil der Bilanz ist ein Einstellplatz für einen LKW in Feutersoey. Der Strom- und Heizverbrauch des Standorts Le Mont-sur-Lausanne (ab 01.07.2021) mit Garage (ungeheizt) und Büro (25 m2, geheizt) wird ebenfalls ausgeschlossen. Dies aufgrund der Tatsache, dass Rolli Transporte hier nicht die operative Kontrolle verfügt. Sämtliche Mengen an Diesel, AdBlue und Chemikalien sind allerdings in der Bilanz enthalten.
Für das Bilanzjahr 2024 belaufen sich die bilanzierten Emissionen auf 4’189 t CO2[1]. Die grössten Emissionsquellen sind dabei die Transporte, die Heizung und Chemikalien. Diese machen gemeinsam rund 98 Prozent der Bilanz aus.

In der Bilanz nicht enthaltene Emissionen entlang der Wertschöpfungskette wurden mit zusätzlichen Berechnungen und im Rahmen eines Screenings in der Höhe von 288 t CO2 identifiziert. Dabei handelt es sich um Emissionen im Rahmen der Instandhaltung der Fahrzeuge (123 t CO2) und Emissionen aus neu angeschafften Fahrzeugen (165 t CO2). Da die beiden Kategorien zusammen weniger als 6 % der Gesamtemissionen ausmachen, wurden sie aus der Bilanz 2023 und 2024 ausgeschlossen. Zukünftig wird im Rahmen eines Screenings periodisch eruiert, ob es mengenmässig zu erheblichen Zunahmen gekommen ist, was ein nachträglicher Einschluss in die Bilanzierung zur Folge hätte.
2024 wurde ein neues Reduktionsziel definiert. Dieses lautet wie folgt: Bis 2030 verfolgt Rolli Transporte das Ziel innerhalb von Scope 1 und 2 eine Reduktion von -42 % zu generieren. Für Scope 3 wird bis 2030 eine Reduktion von -25 % angestrebt. Zusätzlich bekennt sich Rolli Transporte dazu, bis 2050 Netto-Null zu erreichen (-90 % Reduktion über Scope 1, 2 und 3).
Der Zielpfad von Rolli Transporte sieht wie folgt aus:



Zur Erreichung der Ziele werden unter anderem folgende Massnahmen ergriffen:
Umgesetzte und wiederkehrende Massnahmen:
Geplante Massnahmen:
Für das Bilanzjahr 2024 wird folgendes Projekte berücksichtigt:
Im Rahmen dieses Projekts werden effiziente, holzbefeuerte Kochherde hergestellt und in ländlichen Gebieten von Karnataka, Indien verteilt. Die Kocher reduzieren den Brennholzverbrauch im Vergleich zu den herkömmlichen Kochern um ein Drittel, was zu einem signifikanten Rückgang der CO2-Emissionen führt. Durch die geringere Menge Brennholzbedarf wird die Abholzung und Degradierung der umliegenden Wälder reduziert.
Das Projekt bietet zahlreiche weitere Vorteile für die lokale Bevölkerung. Die Verringerung des Brennholzverbrauchs führt auch zu einer Reduzierung der Armut, da die Ausgaben für Kochbrennstoff sinken und auch für einkommensschwache Haushalte erschwinglich sind. Zusätzlich werden Atemwegserkrankungen reduziert, da die Rauchbildung in den Häusern um 70 % verringert wird. Durch die kürzere Zeit, die für das Kochen und das Sammeln von Holz benötigt wird, bleibt mehr Zeit für andere wichtige Haushaltsaufgaben und die Betreuung der Kinder.
3‘936t CO2 wurden im Bilanzjahr 2024 in Klimaschutzprojekte investiert.
Rolli Transporte kommuniziert über folgende Wege zu ihrer CO2-Bilanz:
Zudem werden die Mitarbeitenden zu diesen Themen in den jährlichen Mitarbeitendengespräche informiert und sensibilisiert.
[1] Unter CO2e versteht man alle CO2-Emissionen plus weitere Emissionen wie z.B. Methan (CH4) oder Lachgas (N2O). Das «e» steht für Äquivalent. 1 kg Methan weist z.B. die gleiche Klimawirkung auf wie 25 kg CO2.