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21. Februar 2024

Klimawandel - Wie geht es Ihrer Gemeinde im Jahr 2045?

Der Klimawandel stellt zweifellos eine der grössten Herausforderungen unserer Zeit dar und betrifft nicht nur einzelne Länder, sondern die gesamte globale Gesellschaft. Die steigenden Temperaturen, extremer werdende Wetterereignisse und der Verlust von Ökosystemen zeigen deutlich die Dringlichkeit des Handelns. Um diesen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen, müssen wir als Gesellschaft gemeinsam handeln.

Klimawandel bezeichnet im Allgemeinen die Veränderung der Wetterbedingungen. Denn das Klima auf unserer Erde hat sich schon immer verändert. Doch seit der Industrialisierung (19. Jh.), so belegen es weltweite Messdaten, steigt die Erwärmung der Erdatmosphäre erheblich an. Durch die höhere Temperatur werden Klimaveränderungen beschleunigt und die Wirkung von Naturkatastrophen wie Trockenperioden, Wirbelstürme sowie Überschwemmungen verstärkt. Der Begriff Klimawandel schliesst daher die natürlichen Veränderungen des Klimasystems ein und die durch Menschen verursachten Veränderungen.

Auswirkungen sind bereits feststellbar

Gemäss Erkenntnissen des UNO-Weltklimarats ist es erwiesen, dass die beobachtete globale Erwärmung auf den Ausstoss von Treibhausgasen zurückzuführen ist. Seit Beginn der Industrialisierung hat sich die globale Durchschnittstemperatur um 1.1°C erhöht. Die Jahre 2015 bis 2023 waren die wärmsten seit Beginn der Messungen. Mit der Temperaturerwärmung gehen Veränderungen einher. Auf Grund der steigenden Temperatur steigen unter anderem die Meeresspiegel an, Gletscher schmelzen, der Permafrost taut auf und Ökosysteme geraten aus dem Gleichgewicht.

Auswirkungen des Klimawandels in der Schweiz

Die Klimaerwärmung schreitet in der Schweiz doppelt so schnell voran als auf globaler Ebene. Aufgrund ihrer geographischen Lage hat sich die durchschnittliche Temperatur seit 1864 um mehr als 2°C im Vergleich zu den globalen 1°C erhöht. 

Quelle: MeteoSchweiz 2024


Am schnellsten erwärmt sich unser Klima seit den 80er Jahren. Als Folge der Erwärmung kommt es u.a. zu häufigeren Hitzewellen und zunehmenden Starkniederschlägen, die häufiger und stärker sind als zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der beobachtete Klimawandel ist dabei fast vollständig auf den Ausstoss von Treibhausgasen durch menschliche Aktivitäten zurückzuführen. Bei einem weiteren Anstieg der Emissionen verstärken sich die Auswirkungen.

Quelle: Bundesamt für Meteorologie und Klimaentwicklung (2024)


Auswirkungen des Klimawandels in der Alpenregion

Die Auswirkungen des Klimawandels sind insbesondere in den alpinen Kantonen spürbar und stellt die Berggemeinden vor Herausforderungen. Falls nichts unternommen wird, könnte bis 2060 die Durchschnittstemperatur im Wallis im Vergleich zur Zeitspanne 1981 - 2010 um weitere 3°C steigen. Der Temperaturanstieg geht einher mit langen Trockenperioden, extremen Hitzewellen und Stark- und Extremniederschläge die zu Waldbränden und/oder Überschwemmungen führen. Hinzu kommt, dass die Nullgradgrenze steigt, es weniger kalt ist im Winter und die Schneetage abnehmen.

Quelle: Kanton Wallis (2024)


Darum müssen wir darüber sprechen

Die Klimaveränderung führt nicht nur zu einem veränderten Wetter, sondern verursacht höhere Gesundheitskosten, führt zu Schäden an der Infrastruktur wie Strassen & Brücken und niedrigeren Erträgen in Wirtschaftssektoren wie Tourismus und Landwirtschaft und bedroht das Gleichgewicht des Ökosystems und der Biodiversität. 

In den über 2’000 Schweizer Gemeinden ist die Ausgangslage dabei sehr unterschiedlich, da sie sich in Bezug auf die geographische Lage und auch in Bezug auf finanzielle und personelle Ressourcen unterscheiden.

Die städtischen Gemeinden und ländliche Kommunen werden sich zunehmend mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert sehen. In den Alpengemeinden führen die steigenden Temperaturen zudem zur Gletscherschmelze, Erdrutschen und Murgängen. In den Städten wird die Hitzebelastung (Tag und Nacht) zunehmen und Starkregen zur Überlastung der Kanalisation und zu Überschwemmungen führen auch auf Grund der Flächenversiegelung.

Es ist somit unerlässlich, dass die Schweizer Städte und Gemeinden vorausschauend an Lösungen arbeiten, um den Herausforderungen des Klimawandels erfolgreich zu begegnen und eine lebenswerte Zukunft für alle Einwohner:innen zu sichern.

Klimawandelanpassung

Um die negativen Auswirkungen des Klimawandels zu minieren, ist die Klimawandelanpassung entscheidend. Dazu zählen Massnahmen wie die Entwicklung widerstandsfähiger Infrastrukturen, die Förderung klimaresilienter Landwirtschaftstechniken und die Umstellung auf erneuerbare Energien. Es ist wichtig, auch die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels zu berücksichtigen und Lösungen zu finden, um die Gemeinschaft zu schützen.

Die Klimawandelanpassung ist ein entscheidender Bestandteil einer nachhaltigen Zukunft.

Was können wir tun

Um eine lebenswerte Zukunft für uns und unsere nachfolgenden Generationen zu schaffen, müssen wir auf lokaler, nationaler und globaler Ebene zusammenarbeiten. In einem ersten Schritt ist es wichtig, sich den negativen Auswirkungen der Klimaveränderung bewusst zu werden, um die Herausforderungen identifizieren zu können und die Widerstandsfähigkeit der Gemeinschaft gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu stärken.

Ein Gedankenspiel

Stellen sie sich vor, sie sind im Jahr 2045 und die Temperatur liegt im Sommer bei 40°C (am Tag) und bei 30°C in der Nacht. Es hat seit mehreren Wochen nicht geregnet, die Böden sind ausgetrocknet, es wird ein öffentliches Feuerverbot ausgesprochen. Es darf im freien nicht mehr grilliert und Pools dürfen nicht mehr mit Wasser befüllt werden. Die Schwimmbäder sind wegen Wassermangel geschlossen und jede:r Einwohner:in darf nur noch ein Mindestkontingent täglich an Wasser verbrauchen. Plötzlich ändert das Wetter und es kommt zu einem extremen Niederschlag.

Gemeinde A: Eine Gemeinde hat bereits in den 2020er Jahren begonnen, energieeffiziente Gebäude zu fördern, auf erneuerbare Energien umgestellt und den Fokus auf Langsamverkehr gelegt, indem Radwege und Fussgängerzonen gestaltet wurden. Dadurch hat jeder Haushalt jederzeit Strom und die Gebäude haben Winter wie Sommer eine angenehme Temperatur. Es wurde in Grünflächen wie Parks mit Kinderspielplätzen investiert und die Bewohner sitzen dort unter einem im Jahr 2025 gepflanzten Baum, der ihnen Schatten spendet und die Luftqualität verbessert. Es fängt nun an zu regnen und sie fahren mit ihrem e-Bike schnell nach Hause. Das begrünte Dach saugt wie ein Schwamm das Wasser auf und kühlt dadurch ihr Zuhause zusätzlich. Das Wasser wird in einer Regenzisterne gespeichert, so dass sie in trockenen Phasen ihren blühenden Garten bewässern und die WC-Spülung betätigen können. Da in den 2030er Jahren das Wassermanagement optimiert wurde, wird auf dem Gemeindegebiet das Regenwasser nun gesammelt und genutzt, so dass auch in Phasen ohne Regen die Bäume und Sträucher mit Wasser versorgt werden. Der Starkregen wird nun von den Grünflächen wie ein Schwamm aufgesaugt. Sie stehen am Fenster, sehen dem Regen zu und geniessen die frische Abkühlung.

Gemeinde B: Auf Grund der Uneinigkeit im Gemeinderat wurde in den vergangenen Jahrzehnten keine bewussten Entscheidungen getroffen. Es hat sich seit den 2020er Jahren nichts verändert. Motorisierte fossilbetriebene Fahrzeuge sind auf den Strassen unterwegs. Bäume wurden gefällt, da sie den Trockenperioden nicht standhalten konnten. Zuhause hat es knapp 30°C in ihrem Wohnzimmer und sie bevorzugen diese Temperatur, anstatt draussen zu sein, da die Betonflächen sich auf 50° aufgeheizt haben. Plötzlich fängt es an zu regnen und sie ergreifen hektisch Massnahmen und stellen alle beweglichen Dinge höher oder tragen sie in den 2. Stock, da das Wasser vor dem Haus bereits in strömenden Bächen die Strasse entlangläuft. Sie haben Angst, dass schon zum zweiten Mal in diesem Jahr ihre gesamte Wohnung unter Wasser stehen wird.

Fragen Sie sich nun: Welche Zukunft wünsche ich mir für mich und meine Liebsten?

Wir können wir Sie unterstützen

Haben Sie sich Gedanken gemacht, welche Auswirkungen der Klimawandel in ihrer Stadt und/oder Gemeinde hat und vor welche Herausforderungen ihre Kommune die kommenden Jahre gestellt wird?

Die Auswirkungen der steigenden globalen Temperatur sind in Berggemeinden, ländlichen Gemeinden und Städten unterschiedlich, dennoch sind alle Kommunen in den Themenbereichen Wasserwirtschaft, Energieproduktion, Landwirtschaft, Biodiversität, Waldwirtschaft, Tourismus, Bewältigung von Naturereignissen sowie Planung, Bau und Unterhalt betroffen.

Unsere Expert*innen in den Bereichen Energie- und Klimamanagement erarbeiten mit Ihnen zusammen einen individualisierten Lösungsansatz für Ihre Gemeinde. Denn die Kommunen haben eine bedeutende Rolle bei der Umsetzung des lokalen Klimaschutzes und eine Klimastrategie ist das passende Instrument, vor Ort Massnahmen strukturiert zu ergreifen.

Die Klimastrategie ist ein kommunales Instrument und ermöglicht die systematische und ganzheitliche Planung kommunaler Klimaschutzmassnahmen, um das Dorf oder die Stadt als lebenswerten Lebensraum für heute und die Zukunft zu gestalten.

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Ihr Autor

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Kai-Simon Leber Consultant +41 31 343 03 67 E-Mail